Inzell/Chiemgau - Italien/Cavallino - Tegernsee im Juli/August 2017

Matratzi, Matratzi - schau mer mal, Garanties - Servus, grias di - gute Preis.

Materatze, Materatze, gute Preis

 

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen, ich glaube es wird mal wieder ein längerer Text!

Wie die Zeit vergeht, vergehn auch wir und im Sommer steht der Herbst schon vor der Tür.......

 

So wie Roland Kaiser schon gesungen hat, so vergeht wirklich rasend schnell die Zeit. Schon wieder ein Jahr - wuuuschhhhhhhh - an uns vorbeigejagt. Schon wieder Geburtstag gehabt, Weihnachten, Silvester, Fasching, Ostern, Herbstferien, Weihnachtsferien, Osterferien, die ganzen Feiertage.

Als wäre das im letzten Jahr doch alles erst gewesen, ist es in diesem Jahr schon wieder da.

 

So auch der Sommerurlaub 2017. Unsere erste Wohnwagenreise in diesem Jahr, Ancampen sozusagen, da unsere sonstigen Kurztrips wegen Wetter und jedermenge Termine leider nicht zustande gekommen sind.

Für uns war klar, eigentlich wollen wir im Jahr 2017 wieder Sommer, Sonne, Italien. Also haben wir zeitig einen Platz am Garden Paradiso reserviert. Irgendwie spielten wir aber auch mit dem Gedanken in Deutschland Urlaub zu machen. Hopfensee, Bodensee.... diese Richtung. Aber so richtig gut fanden wir das jetzt nicht. Abends wirds kalt. Meistens 2 Tage schönes Wetter und dann 5 Tage schlecht. Mmmhhhh..... in Italien ist es auch bei Regen relativ warm und man kann lange, ohne Skianzug anziehen zu müssen, draußen sitzen.

Tja und da stand die Entscheidung fest. Wir sind halt verwöhnte Sommer-Sonnen-Camper geworden. Wer hätte das gedacht??!!

Fahren wir doch wieder nach Italien .... tatataaaaa und natürlich wieder nach Garden Paradiso in Cavallino. Da wissen wir was uns erwartet, wir kennen uns aus. Uns hat das Garden-Paradiso-Italien-Fieber doch noch nicht losgelassen. Also wurde die Reservierung bestätigt und die Vorfreude und auch das aufgeregt sein und die kleinen Ängste konnten beginnen.

Auch die Freunde aus unserer Camperfamilie überlegten länger ob nun Deutschland oder ab ins Paradies. Aber auch dort beschloss der Familienrat - es geht nach Italien. Sehr schön. Wieder ein gemeinsamer Urlaub. Allerdings zu unterschiedlichen Zeiten, aber immerhin 10 Tage gemeinsam,  und die Stellplätze in diesem Jahr etwas weiter voneinander entfernt. Gut, nur 7 Plätze.... aber entfernt. Mal sehen, das hatten wir so auch noch nicht.

Los ging es bei uns am 13.8. Unsere Freunde sind schon seit 4 Tagen in Italien. Da wir im letzten Jahr einen Gutschein für einen Familieneintritt ins Salzbergwerk in Berchtesgaden gewonnen hatten und es zeitlich noch nicht gepasst hat und dieser bald abläuft, planten wir einen Zwischenaufenthalt in Berchtesgadener Land/Chiemgau ein. Schon vor längerem hatten wir uns mal den Camping Lindlbauer in Inzell als möglichen Zwischenübernachtungsort auf Hin-oder Rückweg auserkoren. Nahe an der Autobahn und alle Ausflugsziele gut zu erreichen. Ein neuer Platz, der erst in 2011 entstanden ist.

Also fuhren wir diesen an. Alles recht übersichtlich, noch keine hohen Bäume oder Büsche, meistens Schotterwege, recht großzügige Stellplätze und ein tolles Waschhaus. Nette Menschen an Anmeldung, alle freundlich und hilfsbereit. Es gibt Schäfchen am Platz und Hunde sind auch erlaubt. Man hat einen tollen Blick auf die Berge rundherum, der Platz liegt am Ortsrand von Inzell, Einkaufsmöglichkeiten, Tanken, Essen gehen, alles vorhanden.

Am Ankunftstag war das Wetter noch sehr schön. Sonnig, zwar nicht so sehr warm, aber kurze Hosen gingen. Da wir gegen 15 Uhr in Inzell waren, nichts aufbauen mussten, blieb noch Zeit für Unternehmungen. Zu Hause haben wir schon gesehen das es einen Fußball-Golf-Platz (http://www.soccerpark-inzell.de/) gibt. Noch nie gemacht, Wetter passt, ausreichend Zeit ist auch, also wird das mal ausprobiert.

Man spielt mit einem normalen Fußball, auf Rasenflächen, die wie Minigolfplätze gestaltet sind, über und unter Hindernissen durch bis zu einem Loch. Es geht bergauf, bergab, um die Kurve. Eine lustige Sache, auch ein wenig anstrengend, denn die Bahnen sind schon sehr groß, muß sich  ja auch lohnen. War schön das mal gemacht zu haben. Die Leute die zum Platz gehören waren allesamt nett und man bekommt eine unterhaltsame Einweisung in das Spiel.

Danach war Riesenhunger und auf dem Weg lag eine einladende Imbiss-Bude, die Curry Alm. Dort gab es leckere Burger und Pommes und natürlich ortsansässiges Bier. War sehr lecker und sehr zu empfehlen.

Wir saßen draußen und es wurde langsam frisch. Für den nächsten Tag war Regen angesagt, hoffentlich stimmt das nicht, wir wollen doch den Ausflug nach Berchtesgaden machen.

Aber der Wettergott hielt was er versprach, schon nachts fing es an zu regnen. Zwischendurch  mit Regenpause, aber morgens sah es halt nicht so toll aus. Und in den Bergen hängen die Wolken erst mal. Nach dem provisorischen Frühstück auf Bett und Kühlschrank ging es ein Stück die Alpenstraße lang nach Berchtesgaden auf den Parkplatz des Bergwerkes. Um 12 waren wir da, Karten wurden jetzt schon für die Tour um 13.50 Uhr verkauft. Also schnell Karten geholt und was essen gegangen.

Nachdem wir unsere Bergwerksanzüge an hatten, auf dem Bähnchen sassen, das obligatorische Foto gemacht war, wir in den Stollen eingefahren waren, gingen diese 1,5 Stunden kurzweilig vorbei. Man erfährt viel Interessantes über den Salzabbau und den Bergbau, die Rutschen sind natürlich das Highlight, der Unterwassersee mit Lasershow ist auch megaschön und mit Schrägaufzug und Bahn kommt man wieder aus den tieferen Sohlen nach oben. Wir waren schon mal da, als Kevin fast 3 war (Dajana war als Kind auch schon mal da), aber irgendwie ist das nicht schlimm, man kann dort ruhig öfter mal rein.

Als wir rauskamen war es ganz schön warm (gut, ist ja auch kühler im Bergwerk). Aber die Sonne war da und so führte uns der Weg zum nächsten Touristenhighlight der Region. Der Königssee. Harald entschied dann trotz des wieder eingesetzten Regens, dass, wenn wir doch schon hier wären, wir die Bootsfahrt jetzt einfach machen, wer weiß ob wir nochmal hier her wollen.  Also rauf aufs Boot und ab nach St. Bartholomä. Und es fing an zu regnen was das Zeug hält. Schade, wirklich schade. Nicht einmal das Echo wurde gemacht. Dabei hatte Dajana ihren Männern schon begeisternd davon erzählt.

In St. Bartholomä regnete es weiter - es gab kurze Regenpausen zum fotografieren und nach 20 Minuten stellten wir uns wieder an um zurück zu fahren.

Das Boot war voll, die Scheiben waren angelaufen, es schüttete noch schlimmer als zuvor und irgendwer (vielleicht die ganzen Japaner an Bord) hatte an Land Räucherfisch gegessen oder ihn sogar in der Tasche. Nasse Menschen, nasser Riesenhund und Räucherfisch....... was sagt uns das...??? Jawoll, der Geruch war lecker.

Auf dem Heimweg zum WoWa machten wir noch den obligatorischen Fotostopp bei dem Kirchlein in der Ramsau und  bestaunten dann die "Max-Eichinger-Eislaufhalle" in Inzell, in die man freien Eintritt mit Gästekarte hat.

Am Platz haben wir dann das gegessen was noch so da war und veräumten alles, hingen den WoWa ans Auto, machten alles parat und gingen zeitig in die Falle. Draußen regnete es eh in Strömen und ein Gewitter zog auf. Geplant war so gegen 3 Uhr loszufahren. Später dann regnete es so heftig und es gewitterte was das Zeug hielt, das an Schlaf nicht zu denken war, wir eh alle wach waren und so entschieden wir uns: Stützen hoch und los. Gehört hat uns bei dem Regen sowieso keiner. Der heftige Regen und Gewitter begleiteten uns noch lange bis Österreich rein und wir standen um 3 Uhr schon auf der Autobahn im Stau. Oh mann, da fährt man früh los und trotzdem alle unterwegs. Aber es lief trotzdem ganz gut. In Villach hatten wir durch die Wohnwagenfenster hinter uns einen tollen Sonnenaufgang und das Navi sagte um 8 Uhr sind wir da. Naja, das ist doch was. Allerdings gab es 50 km vorm Ziel in einer Baustelle einen Unfall (mal ernsthaft, da sind zwei aus D mit dem gleichen Kennzeichen aufeinandergebrummt - wie blöd muß man sein). Also Navi sagte 9 Uhr. Dann in S Dona di Piave von Autobahn runter, mauten, und am zweiten Kreisel - Stillstand. Nichts ging mehr. Autos, Autos, Autos. Wo kommen die morgens um 9 Uhr alle her??? So kam es dann das wir für die letzten 12 km fast 2 Stunden brauchten und unser Schnitt dahin, um 11 Uhr fuhren wir im Paradies vor.

Einchecken war wie immer nessun problema, unseren Platz kennen wir, also nix wie rein und aufbauen und urlauben ! Wir blieben auch nicht lange unentdeckt, schon gleich an der Einfahrt wurden wir von den Kids freudig empfangen und unsere Freunde standen auch schon auf der Straße. Schön. Schnell den Wohnwagen gestellt, ruckizucki aufgebaut und dann ging es völlig übermüdet an den Pool. Man sieht uns die anstrengende Nacht auf den Fotos des ersten Tages an.

Wie das immer so ist, der Urlaub fängt eigentlich am nächsten Tag, ausgeschlafen, erst richtig an. Das Wetter hat gepasst, war auch für die nächsten 17 Tagen die wir dort verbrachten wunderbar.

Viel zu erzählen brauche ich nicht, mittlerweile ist der Platz und unsere Art zu Urlauben bekannt. Chillen, grillen, sonnen, schwimmen, auf Boot und Luftmatratze Unfug machen, an der Strand- oder Poolbar Vino, Spritz oder Kaffee trinken oder Eis und Slushy für die Kinder, Fahrrad fahren, spülen, schlafen, morgens früh ganz alleine am Strand Muscheln sammeln, joggen......

Allerdings gab es in diesem Jahr am Platz ein paar Neuerungen. Einen Wellnesspool-Bereich mit Sprudel und Wasserfällen und einen großen Rutschenturm für die Kinder. Wellnessbereich ist toll, morgens vorm Frühstück schon (meistens alleine) ausgiebig genossen.  Der Rutschenturm ist unpraktisch und wurde leider von unseren Kinder nicht genutzt, obwohl sie sich darauf gefreut hatten.

Eine Radtour führte uns diesmal an sämtlichen CP vorbei nach Punta Sabbioni, zwischendurch wurden ein paar Geocaches gesucht und Sightseeing an diesen Festungen (Batteri genannt) aus dem Krieg gemacht. Das Wetter war heute komisch, warm, heiß zwischendurch, aber durchweg schwarz bewölkt. Auf dem Heimweg schwante Dajana nichts gutes, als sich hinter uns eine Shelfcloud auftürmte. Sie sagte noch, lasst uns mal in die Pedale treten oder irgendwo einkehren, das sieht nicht gut aus und solche Clouds kommen mit ihren Fallwinden dann urplötzlich.

Und so fuhren wir rasend los. 5 km hatten wir noch bis GP. Harald meinte er müsste noch diese tolle Front fotografieren, kaum fertig brach auch schon der Wind über uns herein. Und wer die Via Fausta auf der Landzunge kennt, weiß, da ist alles voll mit Pinien. Und wenn da jetzt eine Böenwalze niedergeht, gehen mit Ihr die ganzen Zapfen und Nadeln nieder und wirbeln durch die Luft. Das macht verdammt nochmal "AUA". Alles um uns herum rannte, es war wie eine Nebelwand voll Sand, Staub, Nadeln.... Aus dem Hof des Campingladens flogen sämtliche Sachen auf die Straße, zum Glück war dort ein stabiler Zaun, die Sachen hätten uns am Radweg sonst erwischt. Und als Mama, dessen Kind vor einem in so einem Chaos in einem hohen Tempo mit dem Fahrrad über Stock, Stein, Wurzel, Pinienzapfen und Sturmgedöns fährt mit Blitz und Donner, ist es der reinste Horror. Ich brüllte nur noch er solle fahren, da unterstellen nirgends möglich war, hatten es versucht, wurden aber verjagt. Echt ätzend. Überall flitzen die Leute, es war höchste Aufmerksamkeit gefragt, im Hinterkopf hat man den Stellplatz mit Vorzelt und allem drum und dran. Aber selbst im größten Chaos musste ich lachen, da Leute mit Ihrem kleinen Hund gegen den Wind liefen und der Hund hob fast ab, so das ich wirklich lachen musste. 

Aber wir haben es geschafft, nass von Schweiß und Regen, gepudert mit Sand, Staub und Piniennadeln, Brocken im Mund und Hals (die ewig nicht wegrutschten), vom Druck waren die Ohren zu gegangen, die Beine zitterten, die Hände ebenfalls. Am Platz war bei uns alles ok. Die Freunde waren da und haben geschaut. Aber wenn man bedenkt, das wir dieses "Unwetter", da wir es halt auch hautnah gespürt haben, schon recht schlimm fanden, möchte ich nicht wissen, wie sich die Menschen zwei Wochen später bei dem Tornado oder diesem heftigen Sturm in Cavallino gefühlt haben müssen, bei dem einige Campingplätze und Orte ganz schön verwüstet wurden. "Unsere" Wallcloud war nur eine kleine Vorwarnung gewesen.

Harald hatte übrigens eine GPS-Uhr an und die zeigte eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 27 km/h mit Spitzen von über 31 km/h an, die wir heimgeradelt sind.  Nur mal so nebenbei.

Die andere Radtour machten wir wieder nach Lido di Jesolo, mal gucken ob sich was verändert hat und wie in diesem Jahr die Sandskulpturen aussehen. Schön wieder mal. Aber Lido di Jesolo brauche ich immer noch nicht wirklich, obwohl es von Jahr zu Jahr besser wird. Man gewöhnt sich halt an alles.

Unsere Freunde fuhren schon eher wieder nach Hause und wir verbrachten noch ein paar Tage alleine im Paradies. Auf dem CP Italy sind zur Zeit unsere Nachbarn von zu Hause. Dort statteten wir einen Tagesbesuch ab, besichtigten mal den Union Lido (was für ein großer CP) und trafen uns dann auch noch mit ihnen bei uns auf der Straße Via F. Baracca, da dort am 29.7. wieder der Karnevalsumzug vorbei ging. Das war wieder einmal ein buntes, lautes, konfettireiches Spektakel mit tollen großen Motivwagen. Irgendwie ganz anders als beim heimischen RoMo und vor allem in Top, kurzer Hose und FlipFlop. Schön.

Auch unsere Zeit ging zu Ende, wir genossen noch die letzten Stunden am Strand, packten und machten uns am Abreisetag bei Zeiten auf den Weg. Wir waren 17 Tage hier, das war schon recht lange und wir freuten uns jetzt auf Deutschland.

Wieder einmal lag unser Zwischenziel 500 km entfernt am Tegernsee. Die Fahrt zog sich aber  wie Kaugummi. Grenzkontrolle von Italien nach Österreich und dann noch Ewigkeiten am Walserberg bei der Einreise Richtung Deutschland.

Aber wir hatten es irgendwann geschafft und trudelten am CP Wallberg am Tegernsee ein. Um 7.40 Uhr sind wir in Cavallino los und waren um 16.31 Uhr am Zwischenziel.  War echt lang.

Am Tegernsee kennen wir uns ja schon ein wenig aus und unser erstes Ziel war abends wieder das Bräustüberl. Da haben wir wieder richtig reingehauen. Abends kam noch ein richtig heftiges Gewitter, hat das Schläge getan und gestürmt.

Tags drauf, nachdem wir bei herrlichsten Wetter ein bisschen auf dem Tegernsee rumgeschippert sind und uns hie und da noch was angeschaut hatten, gingen wir wieder ins Brauhaus. Tradtition verpflichtet eben.

Endgültig heim ging es am morgen danach, wir verabschiedeten uns von Papa/Opa/Schwiegervater und starteten unsere Gespann für die letzte Etappe unseres Sommerurlaubes 2017. Und am heutigen Tage (ist schon November) kann ich auch sagen, das es die letzte Etappe in diesem Jahr gewesen ist, denn zeitlich und wettertechnisch hat es diesmal auch nicht für`s Abcampen gereicht. Der WoWa steht jetzt winterfest hinterm Haus und hofft auf mehr Ausfahrten im kommenden Jahr.

Danke an Garden Paradiso, Italien, Österreich, Bayern, Tegernsee, an unsere Freunde, an uns selbst, an unsere fahrbaren Untersätze, an das Wetter, unsere Gesundheit und an die Nachbarn und die Mama von "DieCampers" für einen wieder einmal tollen, sorgenfreien, entspannten, erholsamen, warmen, sonnigen, spassigen Urlaub.

Geplant ist im kommenden Jahr auch wieder das Paradies. Es ist ein kleines Straßenfest mit unseren Campingbekanntschaften aus der Schweiz und Österreich geplant. Da darf ich den Schwartenmagen nicht vergessen. Vielleicht für uns das letzte mal am Garden Paradiso. Wie wir gehört haben gibt es einige Neuerungen am Platz, viele Dauercamper müssen noch mehr hässlichen Mobilhomes weichen, ein neues Restaurant und ein Hallenbad und noch mehr von den überteuerten unnützen Dreamplätzen sollen entstehen. Das gefällt uns irgendwie gar nicht und wird sich wohl auch am Preis bemerkbar machen irgendwan. Mal sehen.